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Durch kontinuierliche Innovation wird die Logistik im Zierpflanzenanbau nachhaltiger

11. März 2025

Preview Leendert Jan 3
Royal FloraHolland arbeitet tagtäglich daran, die logistischen Prozesse und Mittel im Zierpflanzenanbau nachhaltiger zu gestalten. In diesem ersten Teil einer zweiteiligen Serie erklärt COO Leendert-Jan Plaisier, vor welchen Herausforderungen das Unternehmen steht und welche Schritte bereits unternommen wurden.

„Was mir an der Logistik gefällt, ist die Tatsache, dass sie greifbar ist“, sagt Leendert-Jan. „Wenn Maßnahmen an den richtigen Stellen ergriffen werden, sehen wir unmittelbare Auswirkungen. Das gilt auch für die nachhaltigere Gestaltung unserer Logistik. In den letzten Jahren hat sich die nachhaltigere Gestaltung unserer Logistik stark verbessert. Anstatt darauf zu warten, dass der Gesetzgeber dies vorschreibt, übernehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Lösungen schon seit einiger Zeit eine Vorreiterrolle. Das macht mich stolz."

Standardisierung der Logistik: effizient und nachhaltig
„Traditionell liegt einer unserer Schwerpunkte in der Standardisierung der Logistik in der gesamten Lieferkette, sowohl bei den Prozessen als auch bei den logistischen Mitteln“, fährt Leendert-Jan fort. „Unsere wiederverwendbaren, beigen Blumeneimer sind auf Märkten und bei Floristen in ganz Europa zu sehen, und unsere Pflanzen Trays sind in vielen Gartencentern zu finden. Dank der Standardisierung mit diesen Verpackungen können Ladungsträger wie Stapelwagen und CC-Container optimal genutzt werden, was zu einer effizienteren Lieferkette führt.“

Darüber hinaus sorgt das Arbeiten mit einer oder mehreren Standardverpackungen (Eimer, Kartons und Trays) pro Produktart für mehr Effizienz. Nachhaltigkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt. „Daher arbeiten wir kontinuierlich mit Erzeugern, Käufern, unseren Lieferanten und anderen Partnern in der Lieferkette zusammen, um unsere logistischen Mittel nachhaltiger zu gestalten.“

Mehr Blumen pro Fahrt
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsbemühungen führte Royal FloraHolland beispielsweise neue Blumeneimer ein, die die Ladekapazität von Stapelwagen um 11 % erhöhten. Leendert-Jan: „Früher passten neun Blumeneimer auf eine Etage, heute sind es zehn. Das scheint ein kleiner Fortschritt zu sein, aber letztlich geht es um riesige Mengen, die wir jeden Tag verarbeiten.“

Wenn die Lieferkette mehr Blumen pro Fahrt transportieren kann, trägt dies direkt zu niedrigeren Kosten pro Blume, einem geringeren CO2-Fußabdruck und einer nachhaltigeren Lieferkette bei. „Derartige Entwicklungen sind übrigens nur in Zusammenarbeit mit Erzeugern, Großhändlern, Exporteuren und auch Einzelhändlern möglich. Ihre Beteiligung und ihre Bewusstseinsbildung für ihre eigene Rolle bei der Nachhaltigkeit sind sehr wichtig".

Verpackungsvorschriften
Mit der neuen europäischen Verpackungsgesetzgebung (PPWR), die am 11. Februar 2025 in Kraft getreten ist, steht unsere Branche in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung. Diese Rechtsvorschriften zielen darauf ab, Verpackungsabfälle zu reduzieren. Die heute noch verwendeten Einwegverpackungen, wie Kartons und Pflanzen trays, müssen in der Lieferkette weitgehend durch Mehrweglösungen ersetzt werden. Leendert-Jan: "Bei Royal FloraHolland haben wir uns schon seit einiger Zeit darauf eingestellt, indem wir unsere Verpackungen angepasst und Kartons und Trays für die Mehrfachverwendung entwickelt haben. Zudem arbeiten wir mit Dritten an der Entwicklung des Euro Plant Tray. Auf diese Weise kommen wir gemeinsam voran.“

Verringerung von Verpackungsabfällen
„Die Reduzierung von Verpackungsabfällen steht bei uns ganz oben auf der Agenda“, fährt Leendert-Jan fort. „Blumenzüchter verwenden heute Kartonkragen oder Kunststoffhüllen, um ihre Blumen zu schützen und sich an der Uhr oder im Direktverkauf hervorzuheben. Viele Käufer werfen Karton und Kunststoff dann bei der Weiterverarbeitung vor Ort weg, bevor die Blumen innerhalb und außerhalb Europas vertrieben werden. Sie geben an, dass sie dies nachhaltiger gestalten möchten. Bei Royal FloraHolland helfen wir dabei, beispielsweise durch die Entwicklung einer Lösung für die Lieferkette.“

Die Verringerung von Verpackungsabfällen erfordert eine Sensibilisierung der gesamten Lieferkette und eine enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen, betont Leendert-Jan: „Gemeinsam mit Erzeugern und Käufern haben wir uns kritisch mit der Frage befasst, wo wir auf Schutzkragen aus Karton und Kunststoff verzichten können. Eine Lösung besteht darin, wiederverwendbare Aufsatzständer zu verwenden. Fresco Flowers ist einer der Anbieter, die jetzt unseren neuen, niedrigen, wiederverwendbaren Aufsatzständer für einen Blumeneimer verwenden.“
Pfand für Verbraucher?
Für das reibungslose Funktionieren eines Mehrwegverpackungspools ist eine ordnungsgemäße Rotation der Artikel in einem Pool wichtig. „Sie müssen zurückkommen, damit wir sie für eine weitere Runde einsetzen können. Dafür wird ein funktionierendes System benötigt, das den Benutzer dazu anregt, die Mehrwegverpackung zurückzubringen. In diesem Zusammenhang haben wir über ein Pfandsystem auf Pflanzen trays für Verbraucher nachgedacht, genau wie bei Kunststoffflaschen und Dosen. Dies ist jedoch schwieriger als es scheint. Ein Verbraucher besucht in der Regel nur wenige Male im Jahr ein Gartencenter, das die logischste Sammelstelle wäre. Dadurch wird es sehr schwierig, eine ausreichende Rotation zu erreichen und man braucht daher viele zusätzliche Trays.“

Trays und Blumentöpfe aus Kunststoff müssen dann etwas länger zu Hause aufbewahrt werden, um sie beim nächsten Besuch zurückzugeben. „Die Frage ist: Wollen die Verbraucher das? Gibt es bessere Alternativen in Bezug auf die Sammelstellen, und wie können wir die Rückgabe der Trays logistisch gestalten? Dies sind weitreichende Fragen, die wir innerhalb von Royal FloraHolland und mit den Partnern der Lieferkette diskutieren, auf die wir aber noch keine Antwort haben.“

Recycling von Verpackungen
„Wenn wir eine neue Mehrwegverpackung einführen, recyceln wir die alten Eimer und Trays, die dann zu Rohstoffen für die neue Produktion werden“, fährt Leendert-Jan fort. „Unsere Einweg-Pflanzen trays bestehen zu mehr als 95 % aus recyceltem Kunststoff. Bei unseren Mehrwegverpackungen sind es etwa 30 %, hier besteht somit Verbesserungspotenzial. Übrigens werden mehr als 90 % unserer Blumen in den bekannten beigen Mehrwegeimern transportiert. Diese Eimer halten jahrelang – kürzlich haben wir einen aus dem Jahr 1983 gefunden!"

Die Eimer halten auch deshalb so lange, weil Royal FloraHolland sehr auf ihre Qualität achtet. „Für die Branche ist es beispielsweise sehr wichtig, dass wir die Blumeneimer nach jedem Umlauf in der Lieferkette reinigen, um sicherzustellen, dass Krankheiten keine Chance haben. Für diese Reinigung werden natürlich Wasser und Energie benötigt, was für uns ebenfalls ein Schwerpunkt für die nachhaltigere Gestaltung unseres eigenen Prozesses ist.

Beispielsweise setzen wir darauf, mit immer niedrigeren Temperaturen zu waschen“, sagt der Chief Operation Officer, der davon überzeugt ist, dass sich die Zusammenarbeit auszahlt. „Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Akteuren der Lieferkette unserer Branche leisten wir einen Beitrag auf dem Weg zu einer immer nachhaltigeren Logistik, davon bin ich zu 100 % überzeugt. Auch wenn es um Fragen geht, auf die wir im derzeit keine einfache Antwort finden.“

Teil 2 ansehen
Im zweiten Teil wird Leendert-Jan tiefer auf die Rolle eingehen, die Mechanisierung und Robotisierung beim nachhaltigen Arbeiten auf der Logistikplattform von Royal FloraHolland spielen. Er wird auch die Notwendigkeit der Reduzierung von Auftragsspitzen angesichts der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und der Kostenkontrolle erläutern.